Allergologische Hauttests

Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch. Vereinfacht handelt sich dabei um eine fehlgeleitete oder übermäßige Körperabwehr gegen eine Vielzahl von insbesondere natürlichen, aber auch chemisch hergestellten Substanzen. Zu diesen sogenannten Allergenen zählen direkte Kontaktstoffe wie etwa Nickel- oder Chrom-haltige Verbindungen, Farbstoffe, Haftstoffe oder Duftstoffe (-> Kontaktallergien) sowie in der Atemluft vorkommende Baum- und Pflanzen-Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen oder Tierhaarbestandteile (-> Aeroallergien). Zielorgane sind in den meisten Fällen die Haut und die Atemwegsschleimhaut. Entsprechend können sich Allergien einerseits als rote Hautausschläge (Ekzeme oder Exantheme) oder etwa als juckende Augen, Heuschnupfen oder Bronchial-Asthma äußern. Sind andererseits die Darmschleimhäute durch Nahrungsmittelallergien betroffen, können auch zuvor unerklärliche Durchfallerkrankungen aufgeklärt werden.

Mittels spezifischer Hauttests können die verschiedenen Allergietypen untersucht werden.

Für Kontaktallergien wird der Epikutan-Test (Pflaster-Test) angewandt. Dabei werden die in Europa am häufigsten für allergische Kontaktekzeme verantwortlichen Allergene, meist in Vaseline als Grundlage, und ggf. auch Ihre mitgebrachten Materialien, innerhalb vieler kleiner Kämmerchen mit größeren Pflastern auf den Rücken aufgeklebt. Diese Pflaster müssen für zwei Tage auf dem Rücken verbleiben, damit die Allergene ihre Wirkung in der Haut entfalten können. Am dritten Tag werden sie in unserer Praxis entfernt und die Hautreaktionen (in positiven Fällen juckende Rötung oder Bläschen) abgelesen. Bitte bedenken Sie, dass Sie während der mehrtägigen Testung nicht duschen dürfen, um die Aussagekraft und die Auswertung nicht zu gefährden.

Für die Aufklärung von Atemwegs- und Nahrungsmittel-Allergien wird vorrangig der Prick-Test eingesetzt. Hierbei werden die Allergene in Form von Lösungen auf markierte Stellen der Unterarmbeugeseite geträufelt und die Haut dort anschließend ganz oberflächlich mit einer schonenden Lanzette angekratzt. Anschließend ist der Arm in entspannter Position für lediglich 15 Minuten ruhig zu halten. Jedes einzelne Testfeld kann dann sofort auf das Auftreten einer wegweisenden juckenden Quaddel untersucht werden. Alternativ oder zusätzlich zum Prick-Test kann eine Allergie-Untersuchung (In-Vitro-Allergie-Diagnostik) in einer Blutprobe des Patienten erfolgen.